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Ich bin über­zeugt von dem Hei­lungs­po­ten­ti­al der Pflan­zen und zwar sowohl für unser kör­per­li­che Gesund­heit als auch für unser see­li­sches Wohl­füh­len. Pflan­zen haben nicht nur eine stoff­li­che Wir­kung, sie haben auch eine Botschaft.

Indem wir uns intui­tiv eine Heil­pflan­ze her­aus­su­chen, ent­we­der weil sie uns optisch anspricht, oder weil wir bei der Suche auf­grund einer Erkran­kung auf bestimm­te Kräu­ter- bzw. Pflan­zen stos­sen, dann gehen wir sozu­sa­gen auf „Res­so­nanz“ mit ihr. Das, was uns gera­de emo­tio­nal oder geis­tig in unse­rer Welt fehlt, füllt die­se Pflan­ze mit ihrem Wesen im Über­fluss aus und wir kön­nen dadurch wie­der ganz (heil) wer­den. Im Kon­takt mit der Heil­pflan­ze neh­men wir die Ener­gie und Schwin­gungs­fre­quenz auf, die eige­nen Gefüh­le wer­den freund­li­cher und „lich­ter“. Pflan­zen kön­nen unse­re fest­ge­fah­re­nen Gedan­ken­mus­ter lösen und Platz schaf­fen für eine neue, frucht­ba­re Blickrichtung.

 

Equisetum arvense

Der Ackerschachtelhalm — Heilkraut aus der Urzeit

Die bota­ti­schen Vor­gän­ger vom Schach­tel­halm, das auch als Zinn­kraut oder Scheu­er­gras bezeich­net wird, wuch­sen in den Urwäl­dern unse­res Pla­ne­ten schon vor 400 Mil­lio­nen Jah­ren. Zusam­men mit rie­si­gen grü­nen Farn­ge­wäch­sen bedeck­ten sie gro­ße Tei­le unse­rer Erde und waren 40 Meter hoch.

Unser heu­ti­ger Acker­schach­tel­halm ist mit ca. 40 cm Höhe deut­lich klei­ner und sieht aus wie ein klei­nes, grü­nes “Tänn­chen”. Er trägt weder Blät­ter noch Blü­ten und wirkt damit ähn­lich wie eine Ske­lett. Der Sten­gel besteht aus ein­zel­nen Glie­dern, die schach­tel­ar­tig (daher sein Name) inein­an­der gesteckt sind, man kann sie mit der Hand aus­ein­an­der­zie­hen und den Sten­gel dadurch tei­len. Tat­säch­lich sind sowohl der Sten­gel als auch sei­ne Trie­be sehr hart, da die Pflan­ze haupt­säch­lich das Sili­zi­um aus der Erde zieht (Kie­sel­säu­re). Des­halb dien­te sie frü­her als Pul­ver auch zum Polie­ren von Zinn, daher ihr zwei­ter Name.

Die Ern­te­zeit des sili­zi­um­rei­chen Acker­schach­tel­halm ist im Som­mer (Mai bis August). Ach­tung: Es besteht Ver­wechs­lungs­ge­fahr mit dem gif­ti­gen Sumpf­schach­tel­halm. Das ein­deu­ti­ge Erken­nungs­merk­ma­le ist beim Tren­nen des Sten­gels und Ent­fer­nen der Sei­ten­trie­be, dass letz­te­re län­ger sind als der ver­blie­be­ne Sten­gel (sie­he Foto). Ich erklä­re das auch in einem Video auf mei­nem Instagram-Kanal.

Wir­kung auf kör­per­li­cher Ebene:

Acker­schach­tel­halm ent­hält sehr viel Kie­sel­säu­re (Sili­zi­um). Kei­ne ande­re Pflan­ze weist eine so hohe Kon­zen­tra­ti­on die­ses wich­ti­gen Spu­ren­ele­ments auf. Auch ent­hält er wert­vol­le Mine­ra­li­en (Mine­ral­sal­ze) wie Kali­um, Kal­zi­um, Magne­si­um, Alu­mi­ni­um, Eisen und Mangan.

Der Mensch kann Sili­zi­um nicht selbst her­stel­len und muss es über die Nah­rung zufüh­ren (ca. 30 mg am Tag). Der Sili­zi­um­ge­halt nimmt lei­der zusätz­lich mit zuneh­men­dem Alter ste­tig ab, was ich sich auch optisch deut­lich zeigt (schlaf­fe, tro­cke­ne Haut und schüt­te­res Haar). Des­halb müs­sen wir uns regel­mä­ßig, z.B. in Form von Acker­schach­tel­halm mit Sili­zi­um ver­sor­gen, damit unser Kör­per nicht auf sei­ne vor­han­den Reser­ven aus den Kno­chen, Bin­de­ge­we­be, Zäh­nen etc. zurück­greift, um damit sei­ne lebens­wich­ti­gen Funk­tio­nen, wie z.B. für den Eiweiß­stoff­wech­sel zu sichern.

Anwen­dungs­be­rei­che:

  • Osteo­po­ro­se, Arthro­se und Zahnprobleme

Die Kno­chen stel­len zusam­men mit unse­ren Zäh­nen die mate­ri­ells­ten Ebe­nen vom Kör­per dar, vor allem die Zäh­ne sind das här­tes­te Mate­ri­al. Aber Kno­chen und Zäh­ne sind leben­dig! Sie sind im stän­di­gen Pro­zess von Auf- und Abbau und dafür ist neben Kal­zi­um auch Sili­zi­um essen­ti­ell nötig. Die im Acker­schach­tel­halm ent­hal­te­ne Kie­sel­säu­re sorgt für Sub­stanz­auf­bau auch im fes­te­ren Tei­len unse­res Bin­de­ge­we­bes, d.h. in Seh­nen, Bän­dern, Band­schei­ben (-Vor­fall) und Gelenk­knor­peln (Arthro­se). Zusätz­lich wird die Auf­nah­me und der Ein­bau von Kal­zi­um in das Gewe­be, z.B. in die Kno­chen und Zäh­ne, geför­dert. Aber auch Elas­ti­zi­täts­ver­lus­te des locke­ren Bin­de­ge­we­bes wird mit der Ein­nah­me von Acker­schach­tel­halm vor­ge­beugt (Kol­la­gen­sys­te­se).

  • Haut und Haa­re und Nägel

Sili­zi­um bremst den Alte­rungs­pro­zess im Gewe­be. Es akti­viert den Zell­stoff­wech­sel und för­dert den Zell­auf­bau. Sili­zi­um bin­det unter ande­rem Was­ser, es wirkt also auch Haut­straf­fend, weil es sozu­sa­gen aus­pols­tert und beugt so Fal­ten vor. Sili­zi­um ist damit der „Gewe­be­straf­fer” bei Bin­de­ge­webs­schwä­che (Oran­gen­haut). Der hohe Sili­zi­um­ge­halt ver­sorgt auch unse­re Haar­fa­sern, was einen Haar­aus­fall vor­beu­gen kann. Die Haa­re glän­zen mehr und das Haar wird dicker (kräf­ti­ges Haar). Genau­so beugt eine Ein­nah­me von Acker­schach­tel­halm brü­chi­gen Nägeln vor, bade Dei­ne Fin­ger­spit­zen vor der Pfle­ge­rou­ti­ne ein­fach für 20 Minu­ten in Acker­schach­tel­halm-Tee.
Eben­falls äus­ser­lich ange­wen­det, z.B. als Creme, in Form von Umschlä­gen oder zum Baden hilft Acker­schach­tel­halm in der Wund­hei­lung bei schlecht ver­hei­len­den (offe­nen) Wun­den. Als täg­li­che Haut­pfle­ge pflegt Acker­schach­tel­halm tro­cke­ne und schup­pi­ge Haut, z.B. bei Neurodermitis.

  • Lun­gen­ge­we­be, Besen­rei­ßer (Krampf­adern) und Hämorroiden

Der Acker­schach­tel­halm sta­bi­li­siert, inner­lich als Tee ein­ge­nom­men, die Arte­ri­en­wän­de, hält die­se elas­tisch und fes­tigt das locke­re Bin­ge­we­be. Bei aku­ten Beschwer­den z.B. mit Hämor­ro­iden oder (Anal-)Fissuren bzw. Damm­schnitt bei der Geburt hel­fen Sitz­bä­der aus Acker­schach­tel­halm-Tee.
Sili­zi­um hat eben­falls eine Bedeu­tung für unse­re Lun­gen, es dient der Fes­ti­gung des Lun­gen­ge­we­bes und erleich­tert das Abhusten.

  • Nie­ren und Blase

Bei Bla­sen­schwä­che (Inkon­ti­nenz) zeigt sich Acker­schach­tel­halm durch sei­ne gewe­be­straf­fen­de Eigen­schaft eben­falls als hilf­reich. Auf die Nie­ren wirkt er anre­gend und harn­an­re­gend. Er dient einer Nie­ren­spü­lung, z.B. bei Nie­ren­grieß. Acker­schach­tel­halm unter­stützt bei Bla­sen­ent­zün­dung und über­haupt hilft er gegen alles, was Ent­zün­dun­gen angeht, denn durch sei­ne eher küh­len­de Tem­pe­ra­tur wirkt er der Hit­ze bei ent­zünd­li­chen Pro­zes­sen im Kör­per ent­ge­gen (Rheu­ma­ti­sche Krank­heits­bil­der). Auch bei soge­nann­ter „Silent Inflamm­a­ti­on“ und Mir­ko­ent­zün­dun­gen wer­den posi­ti­ve Wir­kun­gen berichtet.

  • Immun­sys­tem

Das Sili­zi­um im Acker­schach­tel­halm steu­ert zur Akti­vie­rung des Immun­sys­tems bei, da es die wei­ßen Blut­kör­per posi­tiv beein­flusst. Dies ist inter­es­sant gera­de bei Auto­im­mun­erkran­kun­gen. Zusätz­lich  hat er vie­le Anti­oxi­dan­ti­en, die uns all­ge­mein wider­stands­fä­hi­ger machen.

 

Zube­rei­tung und Darreichung:

  • Acker­schach­tel­halm-Limo­na­de

Acker­schach­tel­halm kann in rohem Zustand zusam­men mit etwas Was­ser im Hoch­leis­tungs­mi­xer zer­klei­nert wer­den. Aan­schlie­ßend ein­fach durch ein Sieb gegos­sen und kann zusam­men mit dem Saft einer Oran­ge oder alte­na­tiv mit Pfir­sich­stück­chen als gesun­de Limo­na­de getrun­ken wer­den. Wer es etwas süßer mag, gibt noch ein Süßungs­mit­tel, z.B. einen Löf­fer kalt­ge­schleu­der­ten Honig oder Kokos­blü­ten­zu­cker dazu.

  • Acker­schach­tel­halm-Tee

Als Tee zube­rei­tet lößt sich das ent­hal­te­ne Sili­zi­um sehr gut her­aus. Ent­we­der 2 Bäum­chen fri­schen Acker­schach­tel­halm oder 1 TL getrock­ne­tes Kraut mit 500 ml für eine hal­be Stun­de (30 Minu­ten) in einem Topf ohne Deckel sanft köcheln las­sen. Bei getrock­ne­tem Acker­schach­tel­halm das Pul­ver vor­her bit­te 1 Stun­de lang in dem noch kal­ten Was­ser ein­wei­chen, das erhöht sei­ne Wirk­sam­keit. Die­sen Tee bei Bedarf 3 mal täg­lich trin­ken, jedoch nicht unbe­dingt am Abend, da er sehr harn­trei­bend wirkt und man sonst in der Nacht zur Toi­let­te muss.
Kur­mä­ßig ange­wen­det haben wir eine idea­le Pro­phy­la­xe, indem wir 3 x im Jahr für jeweils 3 Wochen 2 x täg­lich eine Tas­se Acker­schach­tel­halm trin­ken. In Kom­bi­na­ti­on mit Brenn­nes­sel­tee (zu glei­chen Tei­len) ist er hoch­wirk­sam, da sich bei­de in ihrer Wir­kung verstärken.

  • Acker­schach­tel­halm-Haar­was­ser und Haarspülung

Wenn man unter Kopf­schup­pen oder an Haar­aus­fall lei­det, hat man meis­tens einen über­säu­er­ter und demi­ne­ra­li­sier­ten Haar­bo­den. Hier kann man mit Acker­schach­tel­halm-Tee (stark aus­ge­koch­tes Sili­zi­um und gelös­te Mine­ra­li­en) über eine Appli­ka­tor­fla­sche die Kopf­haut behan­delt wer­den. Falls Du kei­nen Appli­ka­tor hast, dann gie­ße ein­fach mit einem Känn­chen den Tee über Dei­ne Haa­re und mas­sie­re ihn mit den Hän­den ein (auch gut für Dei­ne Fin­ger­nä­gel), danach nicht aus­wa­schen, son­dern ein­fach selbst abtrock­nen lassen.

  • Acker­schach­tel­halm-Sal­be (Rezep­tur inspi­riert v. Ursu­la Stumpf)

Pflegt tro­cke­ne, raue Haut, lin­dert Juck­reiz bei Schup­pen­flech­te, Nagelp­so­ria­sis oder Ekze­men und hilft bei schlecht hei­len­den Wun­den.
Zuta­ten:
50 Gramm Euce­rin anhy­d­ricum (aus der Apo­the­ke)
40 ml Acker­schach­tel­halm­tee
10 ml Johan­nis­kraut­öl
Anlei­tung:
Für den Tee ein hal­bes Glas Was­ser mit 10 Gramm getrock­ne­tem Acker­schach­tel­halm im Topf ca. 30 Minu­ten ohne Deckel sanft köcheln lassen.

Im Was­ser­bad das Euce­rin vor­sich­tig schmel­zen las­sen. Dann mit einem Schnee­be­sen den fer­ti­gen, war­men Tee unter­rüh­ren und zum Schluss das Johan­nis­kraut­öl hin­zu­fü­gen. So lan­ge mit dem wei­ter­rüh­ren, bis die Sal­be erkal­tet und fest wird. Die fer­ti­ge Creme im Küh­schrank lagern und als­bald aufbrauchen.

 

Wir­kung auf psy­chisch-emo­tio­na­ler Ebene:

Eine Tink­tur aus Acker­schach­tel­halm ist für (hoch-) sen­si­ble Men­schen hilf­reich, aus ihrer inne­ren Welt her­aus ins Äus­ser­li­che (Inter­ak­ti­on) zu kom­men. Unsi­che­ren, emo­tio­nal schwa­chen Men­schen stärkt die Pflan­ze das Rück­rat (Sym­bo­lik des Ske­letts bzw. Tänn­chens) und sorgt für Selbst­be­wusst­sein in her­aus­for­dern­den Momen­ten. Wir blei­ben in schwie­ri­gen Situa­tio­nen bei unse­ren Bedürf­nis­sen und ste­hen zu uns selbst.

Ana­log zu der struk­tu­rie­ren­den Wir­kung auf der kör­per­li­chen Ebe­ne im Bin­de­ge­we­be, ver­hilft Acker­schach­tel­halm auch zu einer gewis­sen men­ta­len Ord­nung, um gute Ent­schei­dun­gen im Leben zu tref­fen und rich­ti­ge Lösun­gen zu fin­den. Er gibt Halt nach Schocks, bei Ängs­ten und in Trau­er­zei­ten. Schlim­me Ereig­nis­se im Leben oder auch Mob­bing­si­tua­tio­nen kön­nen uns an die Kno­chen gehen, dass erschüt­tert uns in unse­ren Grund­fes­ten (Ske­lett). Der Acker­schach­tel­halm baut ana­log zum Kno­chen­auf­bau durch das Sili­zi­um (Kno­chen­dich­te), auch unser See­len­ge­rüst wie­der auf.

In unse­rer heu­ti­gen Zeit leben wir in einer Gesell­schaft, die geprägt ist von einer Fül­le an Infor­ma­tio­nen, Außen­rei­zen und schier unend­li­cher Mög­lich­kei­ten. Durch die­se Art des Über­an­ge­bots ver­lie­ren wir leicht den Blick für das, für uns per­sön­lich wesent­li­che und gera­ten in einen Rhyth­mus, der unse­rem Wesen nicht ent­spricht. Der Acker­schach­tel­halm restruk­tu­riert uns und bringt eine ord­nen­de Kraft in unser Leben. Das ist vor allem für die heu­te (mit Social Media) schnell auf­wach­sen­den Kin­der von Bedeu­tung. Jugend­li­che fin­den in der wich­ti­gen Pha­se der Puber­tät mehr Ori­en­tie­rung, damit sie nicht nur groß, son­dern auch stark in Gemüt und Kno­chen­struk­tur wer­den. Acker­schach­tel­halm bie­tet also eine Unter­stüt­zung also auf den bei­den Ebenen.

Quel­len:

Anke Nuss­bü­cker, https://www.nd-aktuell.de/artikel/1137432.gesundheit-aus-der-urzeit.html

Noe­mi Zwett­ler von Nuhrovia

Natur­zeit Kräu­ter: Gefähr­ten am Weges­rand, Ursu­la Stumpf

Thy­mi­an, Karot­ten, Brenn­nes­sel – das könn­te unse­re Revo­lu­ti­on sein, Natha­li Winckler